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Japanische Enzephalitis

24.04.2023 - Artikel

Diese von dämmerungs- und nachtaktiven Mücken übertragene Virusinfektion kommt in Ost- und Südostasien vor und ruft eine Entzündung des Gehirns hervor. Erkrankungen sind selten, verlaufen jedoch häufig schwer. Es gibt keine wirksamen Medikamente, jedoch eine Impfung.

Erreger

Das Japanische-Enzephalitis-Virus wird über dämmerungs- und nachtaktive Stechmücken (vor allem der Gattung Culex) von Schweinen und Wildvögeln auf den Menschen übertragen. Ein Risiko für eine Infektion findet sich überwiegend dort, wo Mücken sowie Schweine oder Wildvögel häufig sind (Wasser, Wärme, Schweinezucht) - nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern durchaus auch im Umfeld von großen Ballungszentren.

Erkrankung

Die Inkubationszeit (= Zeit vom Mückenstich bis zum Erkrankungsbeginn) beträgt 5 bis 15 Tage. Die meisten Infizierten zeigen keine oder nur sehr leichte Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nur bei etwa 1/250 Infizierten kommt es zu einer schweren Verlaufsform, die über Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod oder lebenslang anhaltenden Folgen führen kann.

Die Infektionshäufigkeit lässt sich bei Reisenden kaum einschätzen, in der lokalen Bevölkerung wird diese Infektion jedoch als häufigste Todesursache bei Kindern mit Meningitis (Hirnhautentzündung) vermutet.

Verbreitung

Die Japanische Enzephalitis ist in Asien weit verbreitet. In Japan selbst kommen durch die Durchimpfung der Haustiere nur noch wenige Fälle vor. Grundsätzlich reichen die Risikogebiete von Ostasien (Ostsibirien, Korea, Japan, Guam, China, Taiwan) über Südostasien (Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Brunei, Philippinen und Indonesien) bis nach Südasien (Bangladesch, Nepal, Indien, Pakistan) und von Papua Neuguinea bis nach Australien.

Diagnose

Die Verdachtsdiagnose kann bereits aus dem klinischen Bild gestellt werden. Die weiterführende Diagnostik umfasst Testungen von Blut und Hirnwasser sowie eine bildgebende Diagnostik mit CT oder MRT. Insbesondere eine Malaria und eine bakterielle Meningitis (Hirnhautenzündung ) sollten ausgeschlossen werden.

Therapie

Zur Zeit gibt es keine spezifischen wirksamen Medikamente gegen die Japanische Enzepahlitis, so dass sich die Therapie auf die Symptomlinderung beschränkt.

Prävention

Abgesehen von dem Schutz vor Mückenstichen in der Dämmerung und nachts besteht die Möglichkeit, sich bei absehbarer Exposition gegen die Japanische Enzephalitis zu impfen. Das PEI listet die in Deutschland zugelassenen Japanische Enzephalitis-Impfstoffe. In Deutschland ist derzeit nur der Impfstoff Ixiaro® zugelassen. Dieser ist in den Verbreitungsgebieten der Japanischen Enzephalitis in Asien i.d.R. nicht verfügbar. Dort wird der Lebendimpfstoff ImoJEV® verwendet.

Referenzen


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